Über Politik hat sich Katrin Laux nie sonderlich viel Gedanken gemacht. Seit ein paar Wochen ist das anders. Die Jährige ist Dauergast bei Landtagsabgeordneten und versinkt im Papierkram.
Wichtiges Detail, vielleicht sogar überlebenswichtig beim Blick auf die Zukunft der Branche. Die Menschen 90 Prozent Männer , die hier her kommen, haben die unterschiedlichsten Motive dafür. Die Stunde kostet 70 Euro aufwärts, die Genitalmassage inklusive. Manchmal seien auch Paare unter den Klienten. Bisher, so erzählt die Geschäftsführerin weiter, sei das Gewerbe anzeigepflichtig gewesen. Die Erlaubnis ist dann an zahlreiche Auflagen gebunden. Auch der Mindestabstand von Metern zu Schulen, Kindergärten und Altenheimen muss eingehalten werden.
Teilweise gab es diese Bestimmungen schon in der Vergangenheit. Die Mitarbeiterinnen haben ihr schon signalisiert, den Job dann an den Nagel zu hängen zu wollen.
Frank Pietzcker. Er hätte sich gewünscht, dass der Gesetzgeber mehr differenziere, vor allem inhaltlich. Therapie im Bordell? Er sieht bei der Regulierungswut vor allem den sexualpädagogischen Aspekt vernachlässigt. Dass mitunter auch Frauen in den Studios Hilfe suchen, die vergewaltigt worden sind, ist kaum bekannt. Behinderte und ältere Menschen nehmen die Dienstleistung ebenso in Anspruch. Allein die Meter-Umkreisregelung würde das gesetzeswidrig machen. Voraussichtlich im Frühjahr wird der Sächsische Landtag über das Ausfertigungsgesetz dazu befinden.
Inzwischen haben sich die Dresdner Massagestudios zusammengeschlossen und eine Petition gestartet. Allein die drei Sinnesart-Filialen spülen nach eigenen Angaben jedes Jahr immerhin Von einer Nische will Katrin Laux deshalb nicht sprechen und fragt: Wer füllt dann die Lücke, wenn es uns nicht mehr gibt?
